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KUHN FU

www.kuhnfumusic.com

Samstag 8. November 2022
Beginn 18:30 Uhr

in SCHWEINZ 46 , 8312 ottendorf, nähe feldbach/ gleisdorf/ fürstenfeld Google Maps
Eintritt: 10,- | jugendliche: 5,- | mitglieder 8,-
VVK : playup@aon.at; 0699 10809593


Nicht nur der Bandname ist martialisch oder zumindest kämpferisch. Bei ihrer "paranoiden Prog-Punk-Jazz-Performance" dreht die Band KUHN FU des Gitarristen und Conferenciers Christian Achim Kühn alles durch den improvisatorischen Wolf. Zappa trifft Kabarett, Surf-Sounds und Metal-Riffs, reiten den Chattanooga Choo-Choo, während Shakespeare, Brecht und Monty Python Pate stehen. Christian Kuhn meinte zum ländlichen, intimen Ambiente in Schweinz: "Wir können auch gerne leise spielen, ein kleines dadaistisches Konzert machen. Im zweiten Teil der Tournee konzertieren wir mit der Argentinischen Bariton Saxophonistin Sofia Salvo."

Nach hunderten von Shows und Tausenden Kilometern auf Tour, feiert KUHN FU 10 jähriges Jubiläum mit einem Knaller: Das Doppelalbum "Jazz is Expensive/Live in Saalfelden" erscheint am 14 Oktober bei BERTHOLD RECORDS.



Live in Saalfelden


Mantje Mantje ( OFFICIAL VIDEO )


Gargamel live at Bimhuis


Christian Kühn ( DE ) - guitar, voice, composition
Sofia Salvo ( ARG ) - baritone saxophone
Esat Ekincioglu ( TR ) - bass, voice
George Hadow ( UK ) - drums


"Dazu spielt die multinationale Combo ihren Jazz so entspannt
wie Musiker, die gerade auf einem Kaktus kauen,
während sie sich mit einer Käsereibe die Kopfhaut massieren."

Augsburger Allgemeine, DE


Am besten immer schön zwischen alle Stühle setzen, das ergibt ? nicht zwangsläufig, aber oft ? die interessantere Musik. Und im Falle von Kuhn Fu definitiv die lustigere. Seit 2012 hat die Band um den Gitarristen Christian Kühn eine singuläre und sehr eigensinnige Form von Jazzrock (oder Rockjazz) entwickelt, zwischen Parodie und einer großen Ernsthaftigkeit, mit der sie gegen musikalische Scheuklappen anspielt.

Kühns mit Sofia Salvo ( Baritonsaxophon ), Esat Ekincioglu ( Bass ) und George Hadow (Schlagzeug ) international besetztes Ensemble spielt die vor Melodien und kompositorischen Ideen überbordenden Stücke, als ginge es ums Ganze. Die Komik, die in der Musik Kuhn Fus immer präsent ist, nimmt ihr nichts von ihrer Intensität. "Ich liebe tonale Musik", erzählt Christian Kühn. "Tonal gespielt und dann überspitzt, darum geht es, deswegen klingt es immer wieder mal parodistisch."

Parodie ? aber auch Klamauk. Auf Jazz Is Expensive erzählt Kühn das Märchen "Vom Fischer und seiner Frau" noch einmal neu und anders. Der Vortrag Kühns trägt sein Übriges bei: Mit forciertem deutschem Akzent wird auf Englisch die Geschichte zu einem modernen Märchen umgeformt. Hauptfigur ist der Fischer Marcel De Champignon, ein Hornspieler, der auf der Suche nach der perfekten Melodie ist ? "the melody that makes millions". Diesen Wunsch soll ihm der Fisch erfüllen, "Bruno the Architect" der Name.Die Website Illsebill.com spielt ebenfalls eine tragende Rolle. "Der Humor ist kein Konzept", sagt Kühn. "Der ist einfach da."

Wie auch die Texte spontan auf der Bühne entstehen, ist nach zu hören auf der zweiten CD dieses Doppelalbums, Live in Saalfelden, auf der, ausser den Kuhn Fu Klassikern Nosferatu und Maharani, ausschliesslich neue Stücke zu hören sind. Wobei die immense Spielfreude, mit der die Musikerinnen und Musiker von Kuhn Fu zu Werke gehen, im Studio und auf der Bühne die gleiche ist. Ob bei den Variationen über die immer wieder ausgesprochen schönen Melodien, die Christian Kühn als Ausgangspunkte für die Stücke komponiert oder bei den freien Improvisationen: Eine perfekt aufeinander eingespielte Band entwickelt aus der gemeinsamen Bewegung heraus eine Musik, die man so noch nicht gehört hat.

Auch nahliegende Referenzen - John Zorn und natürlich Frank Zappa, weil der immer genannt wird, wenn Virtuosität und Humor zusammenkommen - treffen es nicht wirklich. Christian Kühn nennt jeweils einen Jazz- und einen Rock-Giganten als zentrale Einflüsse: Duke Ellington und Slash. Und damit ist auch schon der Ort zwischen den Stühlen beschrieben: für Jazzfans zu rockig, für Rockfans zu viele Bläser, für die Impro-Szene zu viel Wohlklang, Romantik und Theatralität. Mit der Ausgangslage können Kuhn Fu gar nicht anders, als etablierte Grenzen zwischen den Genres infrage zu stellen und sie mit Musik, die selbst gerne albern klingt, als alberne Konstrukte zu markieren.

Jazz-Puristen, denen das alles zu wüst geraten ist, entgeht so einiges: entrückte, weirde Lounge Music ("Fisherman"), fröhlich schwankende Stampfer ("Illsebill Blues"), mächtig groovende Gitarrensoli (z.B. "Timpe Te Shuffle") oder eine Hochgeschwindigkeitstanzmusik wie "Servus Servus Schuhplattler", die sich am Ende in einer elegisch-melancholischen Melodie auflöst. Die "Invisible Jazz Wall", wie Christian Kühn es nennt, die die Tradition vor dem Vulgären, Karnevalesken und dem Nonsens schützen soll, gehört eingerissen. Kuhn Fu sind in diesem Bild so etwas wie die Posaunen von Jericho