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FOUR FREE und ihr Bandleader CHRIS JARRETT waren so nett und schoben das Konzert auf den Samstag um sicherheitshalber nicht mit dem WM - FINALE zu konkurrenzieren, obwohl DIE 4 gegen DIE 22 sicherlich obsiegt hätten. oder ?

Stilistisch bedienen sich „Four Free” rund um den Pianisten Chris Jarrett bei einem Mix aus Postbebop, Rockjazz und osteuropäischer Folklore. Die kompakte Impulsivität des Quartetts wird gleich mit „L’homme de fer” (Mann aus Eisen) vorgestellt.


FOUR FREE quartett

Samstag, 10. Juli 2010
Beginn 20 Uhr
Neumarkt/Raab (nebst Jennersdorf)
www.neumarkt-raab.at
Eintritt 13,- Euro | Mitglieder 10,- | Jugend: 7,-


HÖREN:
www.myspace.com/43music
www.chrisjarrett.de


CHRIS JARRETT's Four Free "wax cabinet"
Chris Jarrettpiano and compositions
Pascal Gullydrums
Jérôme Fohrerdouble bass
Adrien Dennefeldelectric guitar, electronics


CHRIS JARRETTS Musik entspringt seinem starken Kommunikationsbedürfnis. Sie ist so vielfältig wie die Ideen, die er in Musik umsetzt. Er setzt sich über Stilzwänge hinweg. Chris Jarrett nutzt die Struktur der Klassik und die Freiheit der Jazzimprovisation, er kombiniert die Durchführungsliebe der E-Musik mit der Lebenslust des Jazz. Das Spektrum seines Ausdrucks ist weit: wild, rhythmisch, innig, episch, melancholisch, jazzig ... Seine musikalischen Vorbilder stammen aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen: Johannes Ockeghem, Sergej Prokofiev, Charles Mingus und Frank Zappa.

Alles kann – das ist das Credo der ersten Platte von Chris Jarrett’s Four Free. Der Bandname ist hier Programm: Vier Musiker spielen frisch und frei auf. Neben Pianist Chris Jarrett, dem Bruder des berühmten Keith, sind das der Gitarrist und Elektroniker Adrien Dennefeld, Bassist Jérôme Fohrer und Schlagzeuger Pascal Gully. Zu viert stürzt man sich in krachenden Blues-Rock, zettelt Staccatoattacken an, um sich dann wieder mächtig zurückzuziehen, ein paar Töne hier und da erklingen zu lassen und aus winzig kleinen Fragmenten einen gemeinsamen Weg zu suchen. Oft ist diese Suche herrlich geheimnisvoll, manchmal leicht verträumt, dann voller Widerhaken und sperrig experimentell. Dieser Vierer musiziert immer mit offenem Visier, einer Prise frechem Humor und zwischendurch einem wunderbar packenden Drive. Ein famoses Album zum Entdecken und genauen Hinhören.
Christoph Giese, Jazz thing 81

Mit den FOUR FREE kann jederzeit alles passieren. Diese Musiker sind so total in der welt der Spontanität zu Hause, dass es schon passieren kann, dass sie ohne die Gangschaltung zu berühren, ohne Warnung plötzlich die Straße wechseln und daß sie innerhalb eines Stückes für alle „überraschend“ und unversehens in einem anderen Musikuniversum ankommen.

Der wilde elektrische Gitarrensound von Adrien, die expressiven Kompositionen und Improvisationen von Chris am Piano, der verspielt jazzige Bass von Jerome und die unnachahmlichen Rhythmen von Pascal ergeben eine aufgeladene und kraftvolle Musik mit einem unverwechselbaren Sound, angereicht mit viel Humor.


Chris Jarrett , Sohn einer slawischen Familie, wurde 1956 in Allentown, Pennsylvania geboren und wuchs in den Wäldern der Appalachen auf. Mit 13 Jahren begann er Piano zu spielen und bekam kostenlosen Unterricht vom großen österreichischen Pianisten Vinzent Ruzicka. Nach dem Schulabschluss studierte er Klavier und Musikgeschichte am Oberlin Conservatory in Ohio. Unzufrieden mit dem dortigen Elitestudium und mittellos begann er seine "Wanderjahre": Er arbeitete und lebte als Krabbenfischer am Golf von Mexiko, Fabrikarbeiter in Texas, Büroangestellter in New York City, Küchenhilfe in London. Das waren Berufe, die ihm den Lebensunterhalt sicherten und gleichzeitig Einblicke in die verschiedensten Lebensweisen boten. Sein Weg führte nach Europa.

Seine Karriere beginnt 1985 in Oldenburg. Dort angekommen, widmet er sich wieder der Musik, setzt die Erlebnisse seiner Jugend- und Wanderjahre um. In dieser Zeit erscheinen seine ersten Schallplatten, sowie seine Ballettmusik "Für Anne Frank" und sein erstes symphonisches Werk.

In den Jahren 2001/2002 tourt Chris Jarrett in Deutschland, Jugoslawien, Frankreich und Polen, widmet sich aber auch der Gründung des Chris Jarrett Trio.

Im November 2003 tourt Chris Jarrett durch Serbien, wo er auch in der renommierten Kolarac Hall (als "Carnegie Hall des Balkans" bekannt) mit einem begeistertem Publikum belohnt wird.

2005 beginnt die Arbeit mit einer neuen Gruppe: Four Free. Dieses Ensemble, das seinen ureigenen Klang entwickelt hat, besteht aus drei der originalsten improvisierenden Musiker Frankreichs (Adrien Dennefeld, E-Gitarre; Jérôme Fohrer, Kontrabaß; Pascal Gully, Schlagzeug) und Chris Jarrett.

Seine Konzerte
Chris Jarrett's Publikum ist sehr gemischt, nicht auf Liebhaber von Klassik und Jazz zu beschränken.
Seine Zuhörer sind für ihn Zentrum seiner Live-Auftritte, sie will er begeistern, nachdenklich machen, sich ihnen vermitteln.
Die Musik wird nicht gespielt, sie findet statt ...


Adrien Dennefeld (electric guitar, electronics)
www.myspace.com/adriendennefeldmusic

Adrien Dennefeld was born in 1983 in Strasbourg. He started music at the age of seven by learning the cello. After nine years of studying this instrument, he began playing guitar with his favorite records and so learned the rudiments of improvisation. From pop music to jazz, from hard rock to contemporary music, Adrien Dennefeld takes what he needs from these styles to express himself freely. He has also been deeply involved in dozens of projects involving the other arts, and often composes music for dance, theater and film. He has played in numerous festivals in Europe with various ensembles; at the same time launching new projects - in particular with African musicians. In Four Free, Adrien is pursuing his search for new sounds by subtely mixing his wild electric guitar into electronic treatments.


Jérôme Fohrer (bass)
www.myspace.com/jeromefohrermusic

Jérôme Fohrer was born in Eastern France in the region called Sundgau. He began his career with the electric bass in rock formations. His growing interest in jazz was a major cause for his move to Strassbourg, where he began his studies of the double bass. Never at home in stylistic straight-jackets, he found himself paving his way as a continuo-bassist, an improviser and orchestra-member playing contemporary and baroque music, and as a jazz musician. His flexibility and security of style (and his sense of humor) have allowed him to take part in dozens of different projects in which inspiring musicians were active. His creativity has lead him to work with groups well-known for their original compositions and improvisations rather than those repeating a known repertoire.


Pascal Gully (drums)
www.myspace.com/zakaryacontact

Pascal Gully was born in 1969 in Strasburg, France and began teaching himself the drums at the age of twelve. His curiosity for different kinds of artistic expression led him to apply his precise sense of rhythm and his musicality to dozens of musical (rock, jazz, ethnic, improvised and contemporary) and pluriartistic projects. Since then he has worked with dancers, choreographers, theater-directors and film-makers. He has performed at numerous festivals and concerts with dozens of reknowned artists from Europe, Africa and the Americas. His inimitable rhythms and subtle musicianship make him an integral part of the formation "Four Free" in which he plays a creative role equal to that of his colleagues.


FOUR FREE: Wie in einem optischen so ist man auch in einem akustischen „Wax Cabinet“ mit manchmal freundlichen oder erschreckenden Phänomenen konfrontiert. Nur dass, statt Plastilin, in der Musik das Klangarrangement auf die Wahrnehmung wirkt. Bizzar kontrastiert ein grelles Riff und Kicks aus einem Ostinato das akustische Klavier mit der Elektro-Gitarre von Adrien Dennefeld. Garstige Electronis tasten sich „Inside the Bunker” durch rhythmisch unbestimmte Dunkelheit voran, sodass man froh ist, im frechen Balkanblues der „White Nights” wieder swingen zu können. Dann ist man im „Wax Cabinet”, wo flackernde Geräuschspots und perkussive „Wood and String” (durch direkt angeschlagene Klaviersaiten) gruselige Empfindungen erzeugen. Doch diese Episoden sind peripher, dominant bleiben von Pascal Gully präzise getrommelte ungerade Metren im „Flunching” und der „Engführung”, wo Chris Jarrett frappierende Temopovirtuosität zeigt, oder „The Simmer”, einer sanften Barkarole. Auch Jérôme Fohrer kann sich gelegentlich durch ein lyrisches Bass-Solo profilieren, etwa beim impressionistischen „Friand Poulet”, sodass dieses prächtige Album insgesamt in gelungener Gleichberechtigung von „Four Free” erscheint.
Hans-Dieter Grünefeld