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Musik - Diskussionen - Gespräche - Interviews
feat. AKI TAKASE, ALEXANDER V. SCHLIPPENBACH, VINCENT V. SCHLIPPENBACH, EMIL GROSS, PAUL ROGERS



Samstag 23. & 24 Juli 2021


an diesem wochenende treffen sich neben 4 videospezialisten, 3 tonmeistern, stagemanagern, cuttern und redaktionsassistenten auch:

AKI TAKASE: PIANO
ALEXANDER V. SCHLIPPENBACH: PIANO
VINCENT V. SCHLIPPENBACH: TURNTABLES
EMIL GROSS: DRUMS
PAUL ROGERS: 7-stringsDOUBLEBASS
 

es gibt über das wochenende (samstag und sonntag) in heiligenkreuz und auch bei uns im hof und beim bambushain/auf der terasse viele kleine konzerte in duos, trios bis zum quintett; diskussionen, gespräche, interviews über das befinden, die befindlichkeit, das gemach und unbequemlichkeit der letzten jahre und das vakuum der freien szene und die verhinderung jeglichen planens; über die hilflosigkeit der kreativität und die auswirkungen der dauernd drohenden ängste in und rund um uns über die letzten 17 monate.


die zwei in berlin lebenden protagonisten des deutschen, ja, europäischen jazz, Alexander von Schlippenbach und seine japanische Pianistenkollegin AKI TAKASE sind seit vielen jahren nicht nur im leben, sondern auch im beruf partner: davon zeugen die duo-einspielung "iron wedding" wie auch die cd "lok 03", bei der zudem der gemeinsame sohn vincent von schlippenbach alias DJ Illvibe mitwirkt.
auf lok 03 ist die familieneinheit des deutschen meisterpianisten und komponisten alexander von schlippenbach, seiner frau aki takase und alex' sohn vincent von schlippenbach, alias dj illvibe, der an den turntables und am sampling-keyboard spielt, zusammen mit dem schlagzeuger paul lovens.

diese cd verdeutlicht das meisterhafte und hochintelligente zusammenspiel von von aki takase, a. schlippenbach und paul lovens mit dj illvibe respektlosen ideen, die die versuche dieser erfahrenen improvisatoren, irgendeine vorstellung von einem gemeinsamen puls oder einer erzählung zu bilden, untergraben und dekonstruieren.
was wie ein rezept für einen anarchischen und chaotischen eintopf exzentrischer klänge klingen mag, gewinnt nach wenigen stücken seine eigene logik. es mag an der familiären verwandtschaft, dem bescheidenen genie von schlippenbach, takse und lovens sowie dem einfallsreichen improvisationsinstinkt aller vier musiker liegen, aber das sind nur vermutungen. die vier improvisatoren schaffen einfach ihre eigene gemeinsame basis, in einem echten kage'schen geist, wo alle klänge schön sind, alle klänge in den ideen der anderen resonanz finden und diese bunten ideen erweitern und ausbauen. man kann nicht anders, als von schlippenbach, takase und lovens und dj illvibe für ihren wagemut zu bewundern, mit und gegen jede form, jedes genre, jeden stil und jede konvention zu experimentieren und zu rebellieren.
(eyal hareuveni, freejazzblog)
 

AKI TAKASE wurde in osaka geboren und wuchs in tokio auf. klavierunterricht erhielt sie bereits ab dem dritten lebensjahr. klavier war auch das hauptfach während ihres musikstudiums an der tohogakuen university in tokyo. 1979 folgte ein längerer aufenthalt in den usa. 1981 beim berliner jazzfest in der philharmonie dann der erste gefeierte auftritt ihres trios mit takeo moriyama und nobuyoshi ino in deutschland. zahlreiche konzerte und schallplattenaufnahmen mit dave liebman, sheila jordan, cecil mcbee, lester bowie, bob moses, joe henderson, niels henning orsted pedersen u.v.a. folgten. in den neunziger jahren langjährig sehr erfolgreiche duos mit der sängerin maria joao, sowie mit dem saxophonisten david murray. arbeit im trio mit reggie workmann und rashied ali, im duo mit alex von schlippenbach, sowie gelegentliche projekte mit dem toki streichquartett und dem berlin contemporary jazz orchestra. aktuell vor allem ihre zusammenarbeit sowohl mit dem baßklarinettisten rudi mahall als auch mit der lyrikerin yoko tawada jeweils im duo, sowie ihr trio dempa (mit aleks kolkowski und tony buck). schallplattenpreise der udj erhielt aki takase 1990 (play ballads of duke ellington), 1991 (shima shoka), 1994 (blue monk) und 1998 (duet for eric dolphy). von 1997 bis 1999 arbeitete sie als gastprofessorin an der hochschule für musik ?hanns eisler? in berlin. 1999 erhielt die den kritikerpreis der berliner zeitung. aki takase erhielt im jahr 2002 den swr jazzpreis. für ihre vö ?aki takase plays fats waller? wurde ihr 2004 der jahrespreis der deutschen schallplattenkritik für die beste jazzproduktion verliehen. weitere projekte sind das trio lok 03 mit alex von schlippenbach und dj illvibe, duos mit lauren newton, silke eberhard (ornette coleman anthologie), han bennink und louis sclavis. sie erhielt bislang 8 nominierungen für den vierteljahrespreis der deutschen schallplattenkritik.
mehr infos: http://akitakase.de/

der pianist ALEXANDER VON SCHLIPPENBACH, einer der führenden free-jazz-bandleader europas, vermischt in seiner musik freie und zeitgenössische klassische elemente, wobei seine ausladenden soli oft das bindeglied zwischen beiden in seinen kompositionen sind. schlippenbach gründete 1966 das globe unity orchestra, um das von den berliner jazztagen in auftrag gegebene stück "globe unity" aufzuführen.
mit dem orchester blieb er bis in die 80er jahre verbunden. schlippenbach begann mit acht jahren unterricht zu nehmen und studierte an der staatlichen hochschule für musik in köln bei den komponisten bernd alois zimmermann und rudolf petzold. 1963 spielte er bei gunther hampel, von 1964 bis 1967 war er im quintett von manfred schoof.
nach 1967 leitete schlippenbach verschiedene bands, darunter 1970 ein trio mit evan parker und paul lovens und ein duo mit sven-ake johansson, das sie 1976 gemeinsam gründeten. schlippenbach hat auch viele soloauftritte absolviert. in den späten 80er jahren gründete er das berlin contemporary jazz orchestra, in dem eine reihe namhafter europäischer avantgarde-jazzer mitwirkten, darunter evan parker, paul lovens, kenny wheeler, misha mengelberg und aki takase. in den 90er jahren duo-arbeit mit tony oxley, sam rivers und aki takase. 1999 begann die aufführung und rundfunkaufnahme von thelonius monks gesamtwerk (alle kompositionen) mit rudi mahall und seiner gruppe "die enttäuschung".
 

DJ Illvibe aka VINCENT VON SCHLIPPENBACH begann bereits mit 15 jahren in hip-hop-clubs aufzulegen. mit 19 wurde er mitglied der band lychee lassi. des weiteren war er live-dj bei auftritten einiger bands (z. b. bei das department und bei nubox, mit denen er 2005 auf dem jazzfestival in frankfurt am main auftrat). heute arbeitet er an vielen musikprojekten in berlin aktiv mit (im jazz-bereich u.a. mit carlos bica & azul, demian kappenstein oder auch mit daniel erdmann) und ist dj in berliner clubs. neben david connen und peter fox zählt er zu den einzigen autoren, die zwei mal beim bundesvision song contest gewannen. 2006 wirkte er als autor beim siegertitel ding von seeed und 2009 bei schwarz zu blau von peter fox mit. zusammen mit connen schrieb er insgesamt fünf lieder, die an dem wettbewerb teilnahmen, was auch einen rekord für die meisten teilnahmen darstellt. er war beteiligt an alben (u.a. von seeed, peter fox, marteria), die insgesamt 8 mal gold-, 3 mal platin- und 1 mal silber-status erreicht haben!
 

PAUL ROGERS (7-saiten kontrabass, großbritannien); der gebürtige brite ist ein virtuose auf seinem einzigartigen instrument und hat in seinem bisherigen leben viele internationale szenen belebt. auf seinem weg hat er mit größen der musikwelt zusammengearbeitet**, aber er blieb seinen prinzipien immer treu. seine unheimlich kraftvoll, aber auch intensiv gefühlvoll gespielte genremischung, wird durch sein technisches und improvisatorisches können für das publikum zu einem abenteuer. ?wenn ich zu hause spiele ist mein ?schema? in eine richtung zu üben bzw. die musik und mein instrument dahingehend zu studieren, dass ich dann in dem moment, da ich konzertant spiele, die komposition aus dem sound des momentes entstehen lasse , genau in dem raum in dem ich mit dem auditorium anwesend bin?.
pressestimme: er spielt seinen bass so kraftvoll, dass die saiten beinahe zu reißen scheinen und holt auf diese weise obertöne hervor, die an asiatische tempelklänge denken lassen.
 

EMIL GROSS "el milio the stick", der schlagzeuger und multiinstrumentalist aus österreich, steht im spannungsfeld von funk, drum&bass, stoner rock, free impro, rock steady, blues und marokkanischer musik; er steuert an die 10 musikalischen projekte derzeit von wien aus, wo er auch unterrichtet und als studiomusiker und gitarrist arbeitet.wenn nicht als solcher, dann arbeitet er an eigenen studioprojekten, als veranstalter oder eventtechniker in mehreren vereinen.
in den letzten jahren tourte er mit zahlreichen projekten (siehe projects) und musikern wie joe fonda, oliver lake, paul rogers, mike kindred, abdeljalil kodssi, diego mune, michael jeffry stevens oder debbie davis durch ganz europa, nordafrika und die usa. als gitarrist, bassist und sänger wirkte er in den letzten jahren bei mehreren projekten und alben mit. einige zeit befasste er sich mit der kultur der gnawa in marokko, wohin ihn der musiker abdeljalil kodssi brachte. mit ihm und seinem sohn yassin kodssi bilden sie seit über 5 jahren das grundgerüst der band atlas austria express.
?sich mit mehreren instrumenten auseinander zu setzen, sowie die begeisterung für frequenzen und der soundmaterie an sich, bringt mich einem umfassenden verständnis für musik, ihren wurzeln und den menschen, die sich damit außeinandersetzen, näher.?